Österreich steht vor der Entscheidung den Schibetrieb dieses Jahr offen zu behalten, oder wegen Corona die Schotten dicht zu machen, lässt sich diese Entscheidung aber von der EU nicht vorschreiben. Aber ist der Stil der typisch österreichischen Entscheidung nicht ein indirekter Kniefall vor der europäischen Gemeinschaft?
Es besteht von Seiten des österreichischen Verkehrsgesetzes die Pflicht der Aufrechterhaltung der Liftbetriebe – die Schließung derselben wie im Frühjahr dieses Jahres zum Ende der Schisaison gilt nun nicht mehr als gesetzeskonform….
Aber ein Betrieb ohne Gäste? Denn nach Ansicht der Regierung sollen nur Anrainer die Lifte – und damit letztendlich die Pisten – nutzen können. Und die Hotellerie und Gastronomie wird nicht für Gäste geöffnet. Ob damit ein kostendeckender Betrieb möglich sein wird, oder damit noch eine weitere Branche von staatlicher Unterstützung abhängig gemacht wird?
Dass Tagesgäste erlaubt sind, ist ein nur sehr eingeschränkt attraktives Angebot. Ohne jegliche Infrastruktur insbesondere ohne ausreichende sanitäre Anlagen und ohne die Möglichkeit jeglicher Versorgung mit Getränken und Speisen. Es gibt auch keine Möglichkeit sich zwischendurch einmal aufzuwärmen….
Und das Schifahren wird somit wieder einmal mehr das Privileg der Zweitwohnsitzbesitzer und der ortsansässigen Bergbevölkerung. Ein weiterer Schritt Richtung Ende des traditionellen Breitensportes in Richtung Zeitvertreib reicher Randgruppen und Hochleistungssport, der nicht mehr für jedermann zugänglich ist. Das bedeutet eine Ungleichstellung der Bürger unseres Landes, die nicht einmal Gast im eigenen Land sein dürfen.
Urlaub in Österreich- Urlaub bei Freunden – dieser Satz verliert dadurch immer mehr an Bedeutung. Was bleibt ist nur ein Werbeslogan. Ein Werbeslogan für Gäste, die in Pandemiezeiten keiner haben darf.
Und wie schon erwähnt kann ich mir nicht vorstellen, dass es sich bei dieser Entscheidung um eine neutrale eigene Entscheidung, allein von Österreich handelt. Eher scheint es wie ein Spagat zwischen heimischen Interessen und europäischer Gemeinschaft der sich nicht ganz ausgeht.